Feuerblumen
Es ist dieser unbändige Hass inmitten eines großen Blumenfeldes.
Die Welt, sie ist so wunderschön, sie ist so lebensfroh, lebendig und froh. Ich liebe sie so sehr und möchte auch nicht von ihr gehen.
Und inmitten eines großen Blumenfeldes steht ein Fünkchen Hass, welches sich vielleicht an dem von der Sonne vertrockneten Grashalmen ernähren wird, vielleicht dann immer größer und eine kleine Flamme wird, vielleicht die nächste und wiedernächste Blume anfacht, sie äschernd zu einem Feuer wird
und-

schließlich das ganze Blütenmeer in einem glühenden Inferno des Zorns verschwindet.

Einige Blumen habe ich ganz besonders lieb gewonnen. Sie sind Sonderlinge zwischen all den Gänseblümchen, Löwenzahn und Klee. Ihre Farben sind selten auf dieser Wiese und fasziniert labe ich mich an dem wunderbaren Anblick dieser Einzigartigkeit. Ich möchte sie nicht pflücken, sie sollen ewig dort so leben, wie sie es gerne möchten. Aber ich berühre sie manchmal gerne und streichle ihre zarten Blütenblätter. Doch oft bin ich dabei furchtbar ungeschickt und verletze mich an den feinen Stacheln, die mein Auge so leicht übersehen hat.
Und manchmal verspüre ich dann so ein Verlangen, sie im Feuer verbrennen zu sehen,
und-

schließlich das ganze Blütenmeer in einem glühenden Inferno des Zorns verschwindet.

Ich nehme ein Streichholz mit.
"Kann ich es nicht etwas beschleinigen?", denke ich.
Leise pfeifend streife ich durch das Blumenfeld.
Immer weiter, immer mehr Blumen um mich herum.
Man sieht mich schon gar nicht mehr
und-

schließlich das ganze Blütenmeer in einem glühenden Inferno des Zorns verschwindet.


19.10.