Sturmreigen
Düster aufgezogen sind die Wolken,
wie auch die Saiten, die den Bass bespannen,
noch stimmst du nur, doch lässt mit dem Wind
rascheln, Blätter, zittern, Nadeltannen.
Die Alten Riesen tanzen schweren Walzer,
jung und keck dagegen Sprößlings Reigen.
Doch nimmer leise, nimmer schweigend,
immer ein Applaus aus Tausendlaub,
rauschend, und ich glaubte taub
sei der Staub der Welt geworden.
Jetzt prasselnd, plätschernd,
das grüne Dach zerstechend,
doch niemals schmerzhaft,
lieber scherzhaft, spielend
all den Tod und Durst wegspülend
kommt auch das Wasser nun.
Fällt und fließt, die Welt ergießt
ihr Leben bald im neugeboren Quell,
so spürt nackte Haut dies pochend Beben.
Und nach dem Sturm, blinkt der Feuerball hell.

23.5.16