Freitag, 7. März 2014
Paradiesvogel Phoenix
Lass dir sagen, wir sind Beides!
Farbloser Rest der Energie,
Die Flammen glühen ließ, wie nie.
Hellfunkendes Lohenfest,
Das Feuer darselbst,
Wenn man es nur atmen lässt.

Aus Asche erhebt sich neu
Gewurzelte Pracht, nicht scheu.
Schenkt Leben beblätterter Art,
Ihr Wesen, zerbrechlich und zart.

Diese werden bald dann
Entfesseln eines neuen Feuers Bann.
In unsere Erinnerung findet es seinen Weg,
Wenn es sich letztlich auch zur Asche legt.

Lass dir sagen, wir sind all dies.
Jedes Gefühl in uns, eine Stufe
auf der Treppe zum Paradies.


7. 3. 14



Donnerstag, 27. Februar 2014
Das Wesen der Hoffnung I
Eure Worte erklingen.
malen Sterne in den nachtschwarzen Himmel,
zeichnen kreisende Wellen in tiefste Gewässer,
schlagen Saiten an, die nie einer vernahm,
brodeln prickelnd auf winterkühler Haut.

Ich wünschte, sie würden stimmen.
ich pflückte dann die Sterne vom Himmel,
begäbe mich in düsterwabernde Seen,
bespielte das wundersame Instrument mit Gedanken darselbst,
badete in Brandmittel, dass das Feuer nie erlische.

Eure Stimmen verklingen.
habe jeden Funken vom Firmament gestohlen,
habe untertauchend den Seegrund zu meinem Hause erkoren,
habe den Bogen aus Gedanken fasrig zerspielt,
habe aus all dem Feuer nur kaltes Äschern erzielt.

Meine Wünsche verstummen.
Und lichtlos verschließt sich die Nacht um mich.
Und trübes Wasser raubt das Augenlicht.
Und rostige Saiten zurren zusammen sich.
Und die Flammen, die ich ersehne, gibt es nicht.

26.2.14



Das Wesen der Hoffnung II
Längst verhallte Laute kriechen in mein Ohr.
dort nisten sie sich ein,
räkeln sich im Sonnenschein,
genüßlich sauge ich sie auf, sie sind Mein.

Ich fand wieder, was ich damals verlor.
eure Gedanken fließen
durch meine Feder und gießen
sich über Papier, bis darauf Federn sprießen.

Es ist die einzige Wahrheit; Ich bin ein Thor.
Denn ich wusste nicht,
dass diese Federn sich erhebend, gewicht-
los sind, sie könnten kahle Flügel schmücken, dicht.

Ich schaffte mir nun Klarheit: Hoffnung ist Welke und Flor.
Und beschwingt im nachtschwarzen Himmel,
rühr' ich sanft Wellen im Wasser,
zwitscher' auf euren samtigen Seelen,
ihr schenktet mir purpurne Federn.

27.2.14



Donnerstag, 13. Februar 2014
Von Seen und Sehen
Als ich gestern Wandern ging,
es war ein schöner Frühlingstag,
dass mir der Sinn genau danach lag,
war es ein See in dem sich mein Blick verfing.

Dort im tiefen Wald, im Grün,
ruhte er leise, still und heimlich,
ein schöner Anblick, freilich,
er wird in den Erinnerungen glühen.

Die nackten Füße steigen ins Nass,
Kälte taut meine Gedanken,
die sich soeben legen in schlanken
Ranken ins moosige Gras.

Durch des Wassers spiegelnd Kristall,
starr' ich mich versehentlich an,
und stelle fest, sodann,
auf diesen Ideen liegt ein gemeißelter Wall.

Man erkennt nichts der Farben,
die angelegten Fesseln fest,
unbeweglich auch der Rest,
die Ranken, die schon starben.

Licht bricht durch die Lichtung,
zeigt mir eine Richtung
und zieht mich in die Tiefen
des Sees, wohin mich die Ketten nie ließen.

Komme dem fluiden Abbild immer
näher, das Herz beginnt zu flimmern.

Untertauchend,
versucht man strauchelnd
das Gleichgewicht zu finden,
sich dem Zerfließen zu entwinden.
Schnappt krampfhaft nach Luft.
Man kriecht auf dem Boden seines eingebildeten Selbst.

Dann blühen neue Lilien,
sprießen aus dem Kopf;
grüner, lebendiger Schopf.
Ich frage mich: Was macht sie denn
Zu solch skurillen Erscheinungen,
bis ich verstehe: Erleichterung,
Befreiung vom steinernen Bildnis.
Der Rettung Name; Wildnis.


13. 2.14


Ein Plädoyer für die Befreiung der Gedanken aus unseren starren Hohlkörpern.



Dienstag, 4. Februar 2014
Stillstand
Was sind wir bloß?
Was ist in uns los?

Versucht man, in sich hineinzusehen,
dann ist es sicher nicht leicht,
vollends endgültig zu verstehen,
dass unsere Erkenntnis nicht reicht,
und uns bei dieser Erkenntnis
das Gesicht erbleicht.

Was sind wir bloß?
Was ist so groß?
Oder auch klein?

Versucht man, in sich hineinzublicken,
und zu begreifen was dort ist,
alle Materie wird sich nur verstecken,
was von ihr bleibt, ist das Nichts.
Oder gestaltlose Energie,
oder tausende Farben,
mehr noch als die des Lichts.

Was sind wir bloß?
Warum so kurios?
Ist es uns zugedacht?
Durch eine höhere Macht?

Versucht man, in sich hineinzugaffen,
erspähend, den Körper, der lenkt,
versuchen wir eigene Welten zu schaffen,
ohne dass uns einer gedenkt.
Das Glück ist begriffen,
ergriffen, zerschlissen,
es hat sich höchsteigen erhängt.
Und dabei unsere Seelen zerrissen.

Was sind wir bloß?
Was legte man in unseren Schoß?
Die Welt; unser Kind?
Wo bist du, letzter Mensch,
der sich zum Träumen besinnt?

4.2.14



Donnerstag, 16. Januar 2014
Die neuste Form des Konsums!
Meine sehr geehrten Existenzinnen und Existenzen,
Ich möchte hiermit unser Angebot ergänzen.
Denn mit großer Mühe und Sorgfalt auch,
Erschuf man etwas Schönes. Für Sie, zum Gebrauch.
Ein kleines Mittelchen, vorausschauend untersucht,
Für jeden das Richtige dabei, nach jedem Geschmack abgestuft!
Suchen Sie sich nur das Richtige aus,
Ob hell, kühn, pittoreskt oder blau.
Selbst eine Kombination der Produkte lässt sich arrangieren,
dabei sollten Sie nur darauf achten, die Packungsanweisung nicht zu verlieren.
Ich versichere Ihnen, es ist höchst delikat,
Eine Art Spaghetti der besonderen Art,
Ein Stern, der Licht absorbiert,
Eine Palette, die jeden Pinselstrich spürt
[An diesem Punkt will ich noch einmal beweisen,
Diese neuen Wissenschaften sollte man wirklich preisen!]
Ein Molekül, was keine Atome besitzt,
Die Schnelligkeit, die niemals hetzt.
Ein wahres Wunder biete ich Ihnen an, zum Konsum!
Sie alle sollten es mir sogleich gleich tun!
Denn unser neues Produkt, ich sehe die Spannung in Ihren Augen;
Sind ein paar neue Gedanken! Sie werden es kaum glauben!


16.1.14



Sonntag, 5. Januar 2014
Ode an die Zufriedenheit
Oh Zufriedenheit, wie blühst du aus den Menschen heraus?
Wie ein samtenes Rosenblatt aus einer Rose blüht,
wie der Mond an einem blanken Himmel steht,
lockst uns aus unserem Gefängnis, Käfig, dem alten Haus.

Oh Zufriedenheit, wie schenkst du uns derartige Strahlen ins Gesicht?
Legst dich sanft auf unsere Haut, wie ein Sommerhauch,
Flüsterst mit Wellenstimmen und Laubgezitter auch,
schenkst uns ein Lächeln, erweckst aus uns heraus das Licht.

Oh Zufriedenheit! Und doch fesselst du uns mit harten Schlingen.
Schnürst dich um unsere Augen und machst uns blind,
Verstopfst unseren Mund, wir werden zum stummen Kind,
trägst mit dir schwarze Fäulnis, bringst unsere Seele zum verklingen.

Oh Zufriedenheit! Was bist du nur für eine Nichtigkeit.
Verbreitest so viel Glanz und Loder,
Schenkst so viel Seelenstille oder
eine solche Leere im Angesicht ihrer eigenen Wichtigkeit.

4. 1.14
Schönes Datum.



Samstag, 28. Dezember 2013
Fortpflanzung 2.0
Mit diesem Werk werd' ich versuchen mich nun zu entschuldigen,
bei all den Menschen, die mich feiern, lieben und mir huldigen,
bei allen die sich Götter nennen, Schweigenden und Schuldigen,
Ich werde allen Konservismen, Traditionen kündigen.
Ich möchte dennoch vorerst die Beweggründe benennen.
Mich zu meinem wirrenden Gedankenwulst bekennen.
Denn ich dachte eine Zeit, ich würde glühend brennen,
ohne dabei wirklich die Brennstoffquelle zu kennen.
Einst glaubte ich Liebe sei personengebunden,
doch bald ohne Gründe, war sie dann verschwunden,
geschunden, zu Wunden, als wär' sie nie gewesen,
dann kam es Schlag auf Schlag, ich lernte Gedanken zu lesen.
Und vor einer Weile, in äußerster Langeweile,
merkte ich, dass andere Menschen meine Ideen teilen,
sie zerstückeln, zerschnippeln, zusammenfügen zu Zeilen,
zerrütteln und verklickern und anderen Menschen zeigen.
Ich machte mir dann klar, ich lebe in ihnen wie Samen
unter der Erde, manche blühten, andere erstarben,
manche Seelen glühten, andere verkamen.
Ich pflanzte mich in ihren Hirnen fort und sie in mir,
sie schmeckten süß wie Birnen, ich fraß sie auf als sei ich ein Tier,
Autokannibalismus! Denn damit schluckt'ich mich.
Ekel-Normalismus! Ist was ich flugs verlier.
Es war ein bisschen gruselig, wie ich in ihnen lebte,
sie in mir und wir in uns: Gedankennetz, was webte,
stetig, hielt nie inne. Das war wahre Liebe:
Neuronenformatierung; die Idee, die in mir klebte.
Es tut mir ehrlich Leid, diese Gedankenhurerei,
die mich täglich beweist, von allem Sinn befreit.
Manche sagen, ich sei verrückt, and're: Ist die gescheit!
Ich hoffe nun seid ihr entzückt und zugleich bereit
Für Fortpflazung der neuen Art in aller Öffentlichkeit.

27./28.12.13



Donnerstag, 26. Dezember 2013
Freiheit
Es sind ihre Blicke, die mich befreien,
ihre Blicke, die mir von ihnen Mut leihen.
Wie kann es sein, dass sie mich erlösen?
Einen Verband von mir nehmen und die Wunden küssen?

Es sind ihre Blicke, die alles erschaffen,
Meine Worte wieder machen zu Waffen,
der feinsten Art, welche niemals schneiden,
nur an dessen Schönheit sich eure Blicke weiden.

Es sind ihre Blicke, die mich wärmen,
mir zeigen, einst Gelerntes zu verlernen.
Gleich einer Blüte stehe ich im Sonnenschein
eurer Blicke, so will ich, soll es immer sein.

Es sind ihre Blicke, in denen ich bade,
reinige mich vom Eisen, welches mir schadet.
Ich trinke diese Augen, schmecke die Ideen,
ohne wirklich eure Beweggründe zu verstehen.

Es sind ihre Blicke die mich befreien,
mir ungeahnte Kräfte verleihen,
um auch ihre Seelen aus dem Käfig zu befreien,
dann kann meine Saat gleichwohl in ihnen gedeihen.

26. 12. 13



Donnerstag, 28. November 2013
Ein Gewand
Schneidere ein Gewand für deine Welt.
Der Stoff seien Worte, in die der Hass gehüllt.
Schneide die Schnittmuster aus,
Man schneide sie aus Haut.
Und schon hat man sich ein Konstrukt namens Gedicht gebaut.

28.11.13