Einer Rose war er entstiegen
der letzte Dämon,
den es galt zu besiegen.
Zart und klein ward er geboren
und doch der Stärkste,
zu dem er auserkoren.
Denn es trank die Rose Blut,
aus welcher er entsprang,
Die Pflanze wuchs aus Wut.
Noch schwebt er hütend über ihr,
speist Kraft aus allem Rot,
was jemals floß in mir.
Mein Wille droht
zu erlöschen, ihn zu töten,
denn Schönheit die er ist,
erscheint es mir nicht vonnöten.
Auch fürchte ich mich nicht
mehr, so hexte er.
Mit blinden Augen nimmt Licht.
Noch kann ich fühlen
des Lebens Atem,
doch bald beginnt er,
mich zu kühlen.
Und sanft schließen sich Lider,
Der Dämon siegt.
Dies' Herz schlägt nie wieder.
9.9.14
Der Funke zu der Idee gehört diesem Gedankensegler:
http://faladopoetry.wordpress.com/
vicevirtue am 10. September 14
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Das, was bleibt
Was bleibt mir noch zu sagen,
als einer von sieben Milliarden?
Berichten von der Dunkelheit,
die selbst in lichten Hecken weilt?
Schreiben von Sonnenstrahlen,
die sich durch Gitterstäbe qualen?
Erzählen von der Nacht,
in der ich dir gedacht?
Dichten von dem Tag,
an dem der Geist dem Körper unterlag?
Fehlend Fortschritt bohrt so tief,
dass er Schwermut weckt, die schlief.
Am Ende stehen stets die Fragen
Es bleibt nichts mehr zu sagen.
Nur hängen am Faden
des Lebens,
des ewigen Nehmens und Gebens.
9.9.14
vicevirtue am 09. September 14
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Die Fangfrage
Ein weiteres Mal flackert es leis
schlägt von einer Seite zur anderen
es sind Atome, die Wandernden,
die entbrennen und werden zu Weiß.
Ich schluckte menschliche Gefühle,
manchmal sind es einfach zu viele,
sodass ihre Farbpracht
mit lachen und weinen macht.
So satt, ich spuck alles wieder aus
doch ornamentös kommen sie heraus,
Emotionen,
die sonst still in uns wohnen.
Eine davon visiere ich an,
ich packe sie mir, hänge daran.
Dann pflück ich sie,
Balle die Hand, verdichte sie,
so wird sie mir entkommen, nie.
So wird sie nie frei sein, nie.
Sie stachelt, verändert die Form.
Ich erschrecke, erkenne
dass ich mich verstecke, ich renne
weg vor einer alten Norm.
Handausbreitend. Sie steigt empor.
Die Emotion, die ich brachte hervor.
Springe noch einmal, zweimal,
fange sie keinmal
wieder ein.
Weder mein, noch dein.
Zerbrechlich sind sie alle.
Doch auch flüchtig.
Gefangenheit ist eine Falle.
Doch Jagd macht süchtig.
4.9.14
vicevirtue am 05. September 14
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Vernetzung
Ich frage mich, wo bin ich bloß?-
Gefangen in zwei Netzen.
Wo sie sich beide berühren,
beginnen sie, mich in Brand zu setzen.
Das eine Seil aus Draht
das andere ganz aus Seide
doch gefangen wollen sie
mich nehmen alle beide.
Von einer Seite knistert
es, es blüht das Leben
Von der anderen flüstert
es: “Befreie dich!”
Unbeweglich in der Zwischenwelt
verharre ich, verblendet in der Nacht.
Das eine Seil mich dort oben hält,
das andere zerrt von Dunkelheit.
Ach hätt ich ein Messer nur!
Ich könnte beide schneiden
würde keinen der Wege gehen,
beide Richtungen meiden.
27.8.14
vicevirtue am 28. August 14
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Waldeslied
Spechte klopfen, Vögel singen,
ich höre das Lied des Waldes erklingen.
Ich wünschte ich wäre einer von ihnen,
dann würde ich mich meiner Herkunft nicht ziemen.
Der Gott des Waldes zeigt sich im Baume,
in Trance versunken, wie im Traume
singe und pfeif' ich des Vogels gleich,
Hinter Bergen lauert Gewitterreich.
Dann bald brechen weiße Wolken auf,
Wasser tropft hinab, mein Blick steigt herauf,
um gold-silber Regen zu sehen, kristall,
mein Innerstes lässt sich ein auf den Fall
die Klippe hinunter, herab vom Berge.
Doch nur in der Fantasie, mein Scherge.
Denn eigentlich schau ich mir alles nur an.
Auf dieser Bergkuppe liegt ein Bann.
25.8.14
vicevirtue am 25. August 14
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Forstchester
Hörst du die Pappeln singen,
im Winde die Blätter sie schwingen?
Hörst du die Eschen säuseln,
ihre Federn in Lüften sich kräuseln?
Hörst du die Birken schwirren,
wenn Brisen durch Äste sirren?
Hörst du die Fichten knarren,
Rinde an Rinde sich scharren?
Hörst du die Erlen rauschen?
Wenn nicht; dann beginne zu lauschen!
12.8.14
Über den Aufenthalt am See.
vicevirtue am 12. August 14
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Burges Höh'n
Ich wünscht' ich säh' mit Augen nicht,
dann wäre Licht sich sicherlich
ganz einig mit der dunklen Nacht,
die hütend bald den Tag bewacht.
Ich wünscht' ich fühlte nicht die Haut,
die zwischen uns die Nähe raubt,
dann könnte ich ganz bei dir sein;
Welt, ich wär dein und du wärst mein.
Ich wünscht' ich wüsste nichts von dem,
Ich wünscht' ich könnt nur droben steh'n,
gedankenlos, nicht Glück noch Trauer,
ich oben stünd', an Burges Mauer.
27.7.14
vicevirtue am 27. Juli 14
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Keilschlag
Es springt in mich,
zersprengt etwas,
ist unzerbrechlich,
denkt etwas
und schiebt sich in diesen Spalt
der in meiner Seele klafft, voller Gewalt.
Es macht meine Nerven blank,
macht meinen Kopf krank,
es senkt mich ab, ich sank
bis an den Grund der Verzweiflung
bis zum Grund, bis zur Reifung
meiner Gedanken. Sie schreien:
„Wir bleiben für immer
hier, niemals nimmer
gehen wir, wir bleiben,
bis sich deine Neuronen reiben,
dein Kopf der Mahlstein,
deine Ideen sollen Mehl sein!“
Ich versuchte es zu packen,
greife es an seinen Zacken,
aber Zacken fallen
ab, dann werde ich krallen
mich in das was bleibt!
Aber nein. Es zeigt
sich, dass die Oberfläche glatt
ist. Mein Blick wird matt.
Es ist unantastbar, satt
von aller Trauer, das alte Laster.
So fällt alles ins bekannte Raster.
Ich lehne mich zurück, sie schreien:
„Wir bleiben für immer
hier, niemals nimmer
gehen wir, wir bleiben,
bis sich deine Neuronen reiben,
dein Kopf der Mahlstein,
deine Ideen sollen Mehl sein!“
Mal sehen was aus dem Keil
wird. Ich werde warten weil
es vielleicht ja doch
irgendwann nicht mehr ist.
Es ist immer noch,
aber bald nichtmal vermisst.
19.7.14
vicevirtue am 19. Juli 14
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Wissen(ge)sucht
Welch Holz ziert deine Statur?
Ich frage mich, welches ist es nur?
Ahorn, Fichte, Esche, Eibe,
Ich bitte dich, öffne dich und zeige
deine wahre Struktur.
Es ist doch ein Holz, tief in dir drin?
Oder doch Beton, Stahlträger, Zinn?
Ich frage mich, woraus bist du nur?
Ich zerraufe meine Haare, leide
Ich bitte dich, öffne dich und zeige
deine wahre Struktur!
Es ist keins von beidem, was ist es dann?
Etwa Energie, die durch dich rann?
Ich frage mich, woraus bist du nur?
Ich werde verrückt, ich neide
deiner, zücke das Messer und zeige
deine wahre Struktur.
Oh, es war nur Fleisch.
Aber immerhin bin ich nun
um eine Erkenntnis mehr reich.
15.7.14
Wissenschaft kann zu weit gehen. Wo stecken wir die Grenzen zwischen Neugier und Vereinbarkeit mit unserem Gewissen ab?
vicevirtue am 16. Juli 14
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Blumenmeer
Ich kenne dieses Gefühl genau,
es ist blau, oder doch rot?
Es ist lebendig, noch ist es nicht tot.
Das Gefühl ist vollkommen bunt,
weder eckig, noch rund,
es sprudelt und strudelt,
spuckt und spricht.
Dort, siehst du das Licht?
Das Gefühl stellt alles in den Schatten,
alles was wir je haben werden, je hatten,
es ist vollkommen verkommen,
primitiv hat gewonnen,
umnachtete Verstände,
gründete Verbände,
die sich um unsere Ohren legen.
Dann wird sich in uns etwas regen,
was sie zerreißen will,
zerschleißen will,
zerbeißen will!
In Fetzen geteilt,
bin ich bereit,
Alles in mich aufzunehmen
jeden Funken von Perzeption.
Was sagst du, das kennst du schon?
Ich denke nicht; denn ohne Gedanken,
ist es pures Gefühl, du beginnst zu wanken.
Pures Glück, Vielfalt der Welt,
eine Wiese voll Bunt, was wirklich zählt.
15.07.14
in Inspiration von „Kollusion“
vicevirtue am 16. Juli 14
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