Lose Enden
Spinnenfäden zwischen unseren Gedanken,
sie werden sich niemals ranken,
von dir zu mir und von mir zu dir,
sie spinnen sich nur von Papier zu Papier.
Unsere Ideen sind bunte Spindeln,
während unsere Köpfe in hohen Höhen schwindeln.
Wir wickeln sie ab und spitzen sie zu,
führen sie durch Nadelköpfe im Nu.
Haben wir einen passenden Faden gefunden,
fühlen wir uns gleich mit diesem verbunden,
Doch das Knoten lernten wir nicht.
So bleiben die Fasern nur dicht
neben sich.
So bleiben sie lose Enden,
neben sich.
20.11.13
vicevirtue am 20. November 13
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Verzweifelt versuchen wir,
die losen Enden zu verknoten,
doch Sorgfalt ist nun hier,
in besond'rem Maß geboten.
Die Finger werden langsam steif,
so sehr wir uns auch konzentrieren,
bemerken bloß: wir sind nicht reif,
diesen Knoten hier zu kreieren.
Wir befinden uns im Tunnelblick,
nichts scheint mehr zu gehen,
doch siehe! Dort, ein Strick!
Wie konnten wir den übersehen?
Er ist von besonderer Natur,
dehnbar über jede Distanz,
strotzt er von Stärke pur,
und überwindet die Diskrepanz.
Ohne knoten verläuft er im kreis,
von dir zu mir und von mir zu dir,
es gibt auch lose enden, ja ich weiß,
nur wen interessiert das hier?