Mittwoch, 20. November 2013
Flüßiges Silber
Der Mond zieht mich an,
mit seiner Gravitation,
zieht er mich in seinen Bann.
Er macht mich Dinge tun,
die tief unter meiner Haut ruh'n.
Tiefer noch verborgen als bleiche Knochen,
sind sie aus mir hervorgebrochen,
Sind sie emporgesprudelt kalt und heiß
und schimmern im Licht sternhaft weiß.
Silbergleich fließt dieser Bach bergauf
denn der Mond hat ihm seine Farben geraubt.

20.11.13



Lose Enden
Spinnenfäden zwischen unseren Gedanken,
sie werden sich niemals ranken,
von dir zu mir und von mir zu dir,
sie spinnen sich nur von Papier zu Papier.

Unsere Ideen sind bunte Spindeln,
während unsere Köpfe in hohen Höhen schwindeln.
Wir wickeln sie ab und spitzen sie zu,
führen sie durch Nadelköpfe im Nu.

Haben wir einen passenden Faden gefunden,
fühlen wir uns gleich mit diesem verbunden,
Doch das Knoten lernten wir nicht.
So bleiben die Fasern nur dicht
neben sich.
So bleiben sie lose Enden,
neben sich.

20.11.13