Essenszeit
Ich habe die schwärzesten Gedanken dieser Welt,
ohne sie mit euch zu teilen.
Verschlingt euch die tiefste Nacht,
seid ihr aus einem Alptraum erwacht,
so gibt es immer noch etwas, was tiefer ist,
was eure Seelen verläßt,
wovon ich mich labe, gleich einer Aasfresserkreatur,
wovon ich mich erlebe, gleich dem Feuer einer Sternenspur.
Ich fresse euch auf, trinke aus euren Tiefen-
Ach, ich sehe nur seichtes Wasser,
zu viel von euren Quellen geschöpft,
der Grund wird nicht dunkel, nur blasser.
Ich verzehre mich nach einer Düsternis,
die mir einst eine Spiegelseele gezeigt,
doch treffe ich sie nirgends mehr an,
außer in dem Schmerz der Welt.
Und so treibe ich in euren salzigen Flüssen voran,
und es gibt nichts, was mich noch hält.
Es füllt mich schwer aus, ich möchte weinen,
doch stattdessen beginne ich grinsend zu reimen.
30.10.14
vicevirtue am 30. Oktober 13
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