Freitag, 12. Juni 2015
Blühend Herbst
Wenn Wunderblumen blühen,
nicht nur Feuervögel glühen,
auch das Laub, was wispernd
in meinen Augen flüsternd,
kupfergrell und tausendschön,
soll'n Momente nie vergeh'n;
die Herbstes Jugend tragen,
dann will ich im Schatten steh'n.
Nur Licht wird sich nicht wagen.

11.6.15



Sonntag, 26. April 2015
Zauberspiel
Die Finger zaubern Fäden her,
knüpfst silbrig schimmernd Kunstgeflecht
für dich und mich ist es nicht schwer
für die Welt ist es nicht echt.
Was bist du? Weiser Meister schon?
Nicht doch das Kind, was spielt und spricht
die Wahrheit nur, der Unschuld Sohn,
oder eigner Wunsch Verzicht?
Farbgeklärt zeigt deine Art;
ein Hexer musst du sicher sein.
Schwarz-düster sog das Labyrith
dich in die Tiefe, unerklärt.
Welke Blüten, längst verjährt.
Noch trauerst du, so lang begehrt.
Find' ich dich, verirr' ich mich?
Geh' nur nicht weiter, weiche nicht.
Einen Faden les' ich auf.
Denn Zaubern kann ich auch.

25.4.15



Freitag, 20. März 2015
Skip
Augen auf, aufgeblickt.
Erwacht, ein neuer Tag beginnt.
Und ist er doch nur reproduziert,
ein Duplikat des anderen,
der wiederum eines des anderen war,
der wiederum eines des anderen war,
der wiederum eines des anderen war,
der widerum eines des-
Eine Taste wird gedrückt.
Halt! Sonst wird der Zeiger verrückt.
Stimmt.
Nur leiser gestellt flüstert jetzt das Radio,
gehemmt.
Nahrungsaufnahme,
ein Erhalt lebenswichtiger Funktionen.
Hintergedanken:
Würde es sich überhaupt lohnen?
Stur gerichtet, gesetzt und entwichen
der Realität, mit Netz ist sie beglichen.
Flieh nur, flieh,
aber sieh nur, sieh.
Fliegen wirst du nie.
Matt weicht der Tag der Nacht,
wozu war man noch aufgewacht?
Dort gab es noch etwas;
Neugier, Fantasie.
Vielleicht verstellt jemand den Sender.
Oder es springt mit einem mal der Kalender.
Augen zu, lidbedeckt.
Der Schlaf, die neue Nacht beginnt.
Zeit, zu Träumen.


20.3.15