Panthera
Rotflammend flackert Haar im Wind,
bist ein Panther, jagst geschwind.
Mit Raubtieraugen, stürmisch' Blick,
wen packst du, brichst ihm sein Genick?
Es birst aus dir das Leben schier,
ein Biest bist du, so scheint es mir.
Unbezähmbar, stürmisch, wild.
Und ich schau' zu, gestimmt ganz mild.
Doch was ist es, was ich dort merk'
du lächelst ja, welch' Teufelswerk.
Bist du auch friedlich schnurrend dann,
schenkst einen Blick mir dann und wann
mit Amber-Augen, so weiß ich doch,
es glüht dort tief das Raubtier noch.
21/22.10.14
vicevirtue am 22. Oktober 14
|
Permalink
|
1 Kommentar
|
kommentieren
Interstellar
Es sind zwei Sterne, glühend weiß,
die von der Ferne sich begehren.
Pulsierend funkeln sie so heiß,
wenn sie im Dunkeln sich verzehren
Vor der Einsamkeit des Raums,
wie auch der Zeit und eines Traum's:
Sie träumten sich als Sternenschnuppen
Sie räumten sich den Weg durch's All.
Auch wenn sie streiften Weltens Kuppen,
sie weiterbrausten ohne Hall.
Dann wären Sterne glühend heiß,
verzehrt von Ferne, angekommen.
Die Schwerkraft tanzten sie im Kreis,
bis sie sich in den Arm genommen.
Nur schmelzen werden sie nicht bald,
doch leidenschaftlich sterbensterben.
Des Traumes Urknall. Sie werden kalt,
wenn sie driften in Fernen, in Scherben.
Der Stern wacht, auch der and're weiß,
dass nur sacht fernvoll sich begehrend,
kosmisch glimmt die Liebe heiß.
10.10.14
vicevirtue am 10. Oktober 14
|
Permalink
|
0 Kommentare
|
kommentieren
Kletterherab - Ort - Kletterherauf
Es gibt in mir, dort, einen Ort,
den niemand betreten darf.
Es ist ein ungesprochen Wort,
das diesen Schatten warf.
Im Schatten liegt dort eine Zeit,
die lang vergangen, dennoch wach,
die mir scheint unendlich weit,
und doch erzeugt sie lauten Krach.
Der Krach dort klingt für mich wie Klang,
wie dumpf versunken, ein Klavier.
Denn selbst die Klinge für mich sang,
durch den Krach wurd' ich zu mir.
In mir, es bleibt ein Ort so tief,
sturmerfüllt und blumenhaft,
den ich erneut ins Leben rief,
ich dacht' die Hürde wär' geschafft.
Doch Hürden sind hoch Leitern nur,
an dessen Ende Weite ragt.
Und spreche ich mir einen Schwur;
Des Kletterns bin ich nie verzagt.
18.9.14
vicevirtue am 18. September 14
|
Permalink
|
0 Kommentare
|
kommentieren