Mittwoch, 17. September 2014
Geschmacklos
Nun zähl' ich weder Dinge auf,
die mich ärgern, widerlich sind,
entfliehe Lesers Erwartung,
ach was seid ihr blind,
für Wortspiele meiner Manier.
Denn geht es um die Gesellschaft nicht,
mal keine Kritik, es geht mir schier
um des Essens Geschmack und um dessen Verzicht.
Dieser wird mir vorgeschrieben
von Meister Nase, völlig verschlossen.
Was soll ich tun, nichts ist mir geblieben!
Und Kräutertee habe ich auch noch vergossen.
Zugegeben, dies ist ein geschmackloses Gedicht
doch wert war das Wortspiel, hat Spaß gemacht.
Es ist weder sehr geistreich, eine Pointe hat es nicht.
Jetzt putze ich meine Nase. Wenigstens habe ich etwas gelacht.

17. 9. 14



Mittwoch, 17. September 2014
Herzensrhein
Düster Wellen schlägt der Rhein,
ich frage mich, fiel ich hinein,
wenn ich mich einfach fallen ließ
würd' ich küssen Grundes Kies?

Schwarzes Wasser wogt wie Nacht,
die hüllend Samt Licht löschen macht,
es wirbelt nicht nur dort im Fluß.
Auch in mir. Ich fließen muss.

Drüben in des Kältes Flut,
Soll erlöschen all die Glut,
Will mich lösen, tropfenhaft,
im Gewässer, Quellensaft.

Dass ich einst so kräftig werd',
Wie mich Meister Rhein es lehrt,
zu schlucken all die Dunkelheit
die im Menschensherzen weilt.

16. 9. 14



Dienstag, 9. September 2014
Das, was bleibt
Was bleibt mir noch zu sagen,
als einer von sieben Milliarden?
Berichten von der Dunkelheit,
die selbst in lichten Hecken weilt?
Schreiben von Sonnenstrahlen,
die sich durch Gitterstäbe qualen?
Erzählen von der Nacht,
in der ich dir gedacht?
Dichten von dem Tag,
an dem der Geist dem Körper unterlag?
Fehlend Fortschritt bohrt so tief,
dass er Schwermut weckt, die schlief.
Am Ende stehen stets die Fragen
Es bleibt nichts mehr zu sagen.
Nur hängen am Faden
des Lebens,
des ewigen Nehmens und Gebens.

9.9.14