Montag, 31. März 2014
Dualismus Rankenschnitt
Die Freiheit peitscht mit ihren Ranken;
sie sind besetzt mit Klingen-
und es wird ihr sicher gelingen:
sie befreit aus dem Körper Gedanken.
Sie schlägt nach mir, bringt mich ins Wanken,
so höre ich die Klingen klingen,
wie sie mir durch's Fleische dringen,
sie befreit aus dem Körper Gedanken.

Nachdem ich nur noch stückig dortliege,
200 g Fleisch, 1 kg Fleisch; mehr Fleisch, weniger Fleisch,
Gedenke ich ihrer mit meinen Gedanken und danke ich ihr.
Dann schärfe ich ihre Klingen.


Ist es mir gelungen?

31.3.14



Donnerstag, 27. März 2014
Egoshow
In mir lebt ein Regisseur, der ganz und gar kein Drehbuch schrieb.
Manche Meisterwerke schuf er, doch nichts den Menschen in Erinnerung blieb.
Es war schlichtweg nicht von ihrem Geschmack:
Lächerliche Sinnloskomödien, an dessen Ende,
eine behaarte Melone explodiert und alles im Gelände,
mit sich in den Tod reißt.
Düstere Dunkelromanzen, an dessen Anfang,
eine Liebe zwischen Nekro- und Vitaephilie gelang,
und sie sich lieben während Leben und dem jüngsten Tag.
Widerliche Dokumentationen,
die sich mit Dingen beschäftigen,
die sich gar nicht zu wissen lohnen.
Jetzt hockt er dort, denkt nichts dabei und sitzt im eigenen Rampenlicht,
Er hat seinen Beruf verfehlt, die Liebe zum Schöpfen nahm ihm die Sicht.
Nun tanzen um ihn herum seine Rollen,
wollen nicht aufhören herumzutollen,
“Seid still jetzt! Ich warn' euch, sonst schreib' ich ein Stück,
was jedem von euch wirft in das 2-Zell-Stadium zurück!” ,
war es, was er verzweifelt rief,
während das Make-Up der Schauspieler verlief.
Er musste es sich eingestehen, der Clown seines eigenen Berufs,
er hatte die Rollen falsch besetzt,
und meine Wangen mit Tränen benetzt.
Ich starrte all diese Menschen an, sah ihre Pein,
jeder Artist wusste, er sollte nicht in dieser Rolle sein.
Sie neideten einander. Heißt es nicht, es komme zu Schauspielfamilien?
Hier kam es nie dazu.
Und manches Mal,
und auch nun,
lag sich der Regisseur schon zur Ruh,
wollte nicht mehr Herr über all seine Fehler sein,
wollte die letzte Szene geschnitten haben
und seine Augen nur noch am Abspann laben.

26./27.3.14



Mittwoch, 26. März 2014
Impression
Wogende Wellen wuchern wie Wüchse wildester Wirbel,
zerstäuben an splitternackten, gläsernen Brandungsfelsen.
Sonnen bewegen sich in Lichgeschwindigkeit am Himmel entlang,
Licht leuchtet lebendig, zieht Linien dort.
Meere versammeln sich, ballen sich, entzünden eine neue Welt,
zerstäuben sogleich in tausende Tränen, fliegen noch weiter,
weiter, weiter, weiter, weiter...
Sie werden im All eissplitterscharfes Kristall,
durchstoßen so manchen Planeten, verdampfen,
ihre freigesetzte Energie löst alle Verbindungen auf,
So nimmt die Emotion eines Liedes ihren Lauf.

26.3.13