Das Wesen der Hoffnung I
Eure Worte erklingen.
malen Sterne in den nachtschwarzen Himmel,
zeichnen kreisende Wellen in tiefste Gewässer,
schlagen Saiten an, die nie einer vernahm,
brodeln prickelnd auf winterkühler Haut.
Ich wünschte, sie würden stimmen.
ich pflückte dann die Sterne vom Himmel,
begäbe mich in düsterwabernde Seen,
bespielte das wundersame Instrument mit Gedanken darselbst,
badete in Brandmittel, dass das Feuer nie erlische.
Eure Stimmen verklingen.
habe jeden Funken vom Firmament gestohlen,
habe untertauchend den Seegrund zu meinem Hause erkoren,
habe den Bogen aus Gedanken fasrig zerspielt,
habe aus all dem Feuer nur kaltes Äschern erzielt.
Meine Wünsche verstummen.
Und lichtlos verschließt sich die Nacht um mich.
Und trübes Wasser raubt das Augenlicht.
Und rostige Saiten zurren zusammen sich.
Und die Flammen, die ich ersehne, gibt es nicht.
26.2.14
vicevirtue am 27. Februar 14
|
Permalink
|
0 Kommentare
|
kommentieren
Das Wesen der Hoffnung II
Längst verhallte Laute kriechen in mein Ohr.
dort nisten sie sich ein,
räkeln sich im Sonnenschein,
genüßlich sauge ich sie auf, sie sind Mein.
Ich fand wieder, was ich damals verlor.
eure Gedanken fließen
durch meine Feder und gießen
sich über Papier, bis darauf Federn sprießen.
Es ist die einzige Wahrheit; Ich bin ein Thor.
Denn ich wusste nicht,
dass diese Federn sich erhebend, gewicht-
los sind, sie könnten kahle Flügel schmücken, dicht.
Ich schaffte mir nun Klarheit: Hoffnung ist Welke und Flor.
Und beschwingt im nachtschwarzen Himmel,
rühr' ich sanft Wellen im Wasser,
zwitscher' auf euren samtigen Seelen,
ihr schenktet mir purpurne Federn.
27.2.14
vicevirtue am 27. Februar 14
|
Permalink
|
0 Kommentare
|
kommentieren
Von Seen und Sehen
Als ich gestern Wandern ging,
es war ein schöner Frühlingstag,
dass mir der Sinn genau danach lag,
war es ein See in dem sich mein Blick verfing.
Dort im tiefen Wald, im Grün,
ruhte er leise, still und heimlich,
ein schöner Anblick, freilich,
er wird in den Erinnerungen glühen.
Die nackten Füße steigen ins Nass,
Kälte taut meine Gedanken,
die sich soeben legen in schlanken
Ranken ins moosige Gras.
Durch des Wassers spiegelnd Kristall,
starr' ich mich versehentlich an,
und stelle fest, sodann,
auf diesen Ideen liegt ein gemeißelter Wall.
Man erkennt nichts der Farben,
die angelegten Fesseln fest,
unbeweglich auch der Rest,
die Ranken, die schon starben.
Licht bricht durch die Lichtung,
zeigt mir eine Richtung
und zieht mich in die Tiefen
des Sees, wohin mich die Ketten nie ließen.
Komme dem fluiden Abbild immer
näher, das Herz beginnt zu flimmern.
Untertauchend,
versucht man strauchelnd
das Gleichgewicht zu finden,
sich dem Zerfließen zu entwinden.
Schnappt krampfhaft nach Luft.
Man kriecht auf dem Boden seines eingebildeten Selbst.
Dann blühen neue Lilien,
sprießen aus dem Kopf;
grüner, lebendiger Schopf.
Ich frage mich: Was macht sie denn
Zu solch skurillen Erscheinungen,
bis ich verstehe: Erleichterung,
Befreiung vom steinernen Bildnis.
Der Rettung Name; Wildnis.
13. 2.14
Ein Plädoyer für die Befreiung der Gedanken aus unseren starren Hohlkörpern.
vicevirtue am 13. Februar 14
|
Permalink
|
0 Kommentare
|
kommentieren
Stillstand
Was sind wir bloß?
Was ist in uns los?
Versucht man, in sich hineinzusehen,
dann ist es sicher nicht leicht,
vollends endgültig zu verstehen,
dass unsere Erkenntnis nicht reicht,
und uns bei dieser Erkenntnis
das Gesicht erbleicht.
Was sind wir bloß?
Was ist so groß?
Oder auch klein?
Versucht man, in sich hineinzublicken,
und zu begreifen was dort ist,
alle Materie wird sich nur verstecken,
was von ihr bleibt, ist das Nichts.
Oder gestaltlose Energie,
oder tausende Farben,
mehr noch als die des Lichts.
Was sind wir bloß?
Warum so kurios?
Ist es uns zugedacht?
Durch eine höhere Macht?
Versucht man, in sich hineinzugaffen,
erspähend, den Körper, der lenkt,
versuchen wir eigene Welten zu schaffen,
ohne dass uns einer gedenkt.
Das Glück ist begriffen,
ergriffen, zerschlissen,
es hat sich höchsteigen erhängt.
Und dabei unsere Seelen zerrissen.
Was sind wir bloß?
Was legte man in unseren Schoß?
Die Welt; unser Kind?
Wo bist du, letzter Mensch,
der sich zum Träumen besinnt?
4.2.14
vicevirtue am 04. Februar 14
|
Permalink
|
0 Kommentare
|
kommentieren