Verharrend
All die Fäden vor mir, all die Farben,
sie liegen verwirrt, verirrt in Lagen.
Noch sehe ich sie nur an, doch eine Hand
schwebt schon darüber.
Freie Garne, dickes wie auch dünnes Band,
liegen übereinander.
Wartend und grübelnd sitze ich ihnen gegenüber.
Marternd mahlt der Mühlstein der Zeit, nagt,
kaut an den Fäden, wie rotäugig Ratten.
Sch! Fort mit euch! Lasst mir noch Momente.
Dann nehme ich beide Hände
und einen Faden, jeden für sich,
erdenke ich seine Position,
ich bemühe mich.
Und schon
spinne ich

den Stoff,
aus dem Leben gewonnen wird.
Oder ist es verronnen,
als ich verweilte?


18.3.15