Gewitter
Der Schauer eines Gewitters
ist weniger der Regen, der fällt
sondern das Erzittern der Welt,
wie das Zittern eines Ritters
vor einer herannahenden Schlacht,
wenn sie wartend, gespannt wacht,
dass der erste Donner grollt,
vom Himmelszüngeln erbost,
dass der Wind lechzend tost.
Die Welt hält inne, es ist so gewollt.
Erwartung, kannst dich nicht entziehen,
vor ihr flüchten, vor ihr fliehen,
so bleibt auch in dir das Zittern der Welt,
halt es gut fest, es ist, was dich hält.
Tragik meinst du? Dann erlöse ich dich.
Nur falle nicht, fall' nicht zu tief,
bewahre dir, was aus dir rief.
Denn flackerlodernd, blitzzischend,
ist nicht nur das Gewitter selbst erfrischend.


1.5.14