Landstreicherin
Sie streicht vorbei, streichelt meinen Hals
streicht durch die Wälder wie Wind,
streicht wie der Bogen die Geige, als
sie gebar ein grässliches Bastardkind.

Es lag so da, ausgespuckt von ihr,
wand sich auf dem Boden, lachte, weinte,
es lernte sprechen, flüsterte von dir,
störte meinen Kopf und in ihm etwas keimte.

Es keimte der Wunsch, Kindesmord,
Ihre kleine Tochter stach in meinen Blick,
dornte mein Auge, es musste fort!
Ich nahm das Messer, es gab kein Zurück.

Als ich durchschnitt die Kehle des Kleinen,
löste sich auf zwar dies' quälende Flüstern,
doch in mir begann es, still zu weinen.
Und kalt begann mein Blick die Szene zu mustern.

1.5.14