Von Seen und Sehen
Als ich gestern Wandern ging,
es war ein schöner Frühlingstag,
dass mir der Sinn genau danach lag,
war es ein See in dem sich mein Blick verfing.
Dort im tiefen Wald, im Grün,
ruhte er leise, still und heimlich,
ein schöner Anblick, freilich,
er wird in den Erinnerungen glühen.
Die nackten Füße steigen ins Nass,
Kälte taut meine Gedanken,
die sich soeben legen in schlanken
Ranken ins moosige Gras.
Durch des Wassers spiegelnd Kristall,
starr' ich mich versehentlich an,
und stelle fest, sodann,
auf diesen Ideen liegt ein gemeißelter Wall.
Man erkennt nichts der Farben,
die angelegten Fesseln fest,
unbeweglich auch der Rest,
die Ranken, die schon starben.
Licht bricht durch die Lichtung,
zeigt mir eine Richtung
und zieht mich in die Tiefen
des Sees, wohin mich die Ketten nie ließen.
Komme dem fluiden Abbild immer
näher, das Herz beginnt zu flimmern.
Untertauchend,
versucht man strauchelnd
das Gleichgewicht zu finden,
sich dem Zerfließen zu entwinden.
Schnappt krampfhaft nach Luft.
Man kriecht auf dem Boden seines eingebildeten Selbst.
Dann blühen neue Lilien,
sprießen aus dem Kopf;
grüner, lebendiger Schopf.
Ich frage mich: Was macht sie denn
Zu solch skurillen Erscheinungen,
bis ich verstehe: Erleichterung,
Befreiung vom steinernen Bildnis.
Der Rettung Name; Wildnis.
13. 2.14
Ein Plädoyer für die Befreiung der Gedanken aus unseren starren Hohlkörpern.
vicevirtue am 13. Februar 14
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