Stillstand
Was sind wir bloß?
Was ist in uns los?

Versucht man, in sich hineinzusehen,
dann ist es sicher nicht leicht,
vollends endgültig zu verstehen,
dass unsere Erkenntnis nicht reicht,
und uns bei dieser Erkenntnis
das Gesicht erbleicht.

Was sind wir bloß?
Was ist so groß?
Oder auch klein?

Versucht man, in sich hineinzublicken,
und zu begreifen was dort ist,
alle Materie wird sich nur verstecken,
was von ihr bleibt, ist das Nichts.
Oder gestaltlose Energie,
oder tausende Farben,
mehr noch als die des Lichts.

Was sind wir bloß?
Warum so kurios?
Ist es uns zugedacht?
Durch eine höhere Macht?

Versucht man, in sich hineinzugaffen,
erspähend, den Körper, der lenkt,
versuchen wir eigene Welten zu schaffen,
ohne dass uns einer gedenkt.
Das Glück ist begriffen,
ergriffen, zerschlissen,
es hat sich höchsteigen erhängt.
Und dabei unsere Seelen zerrissen.

Was sind wir bloß?
Was legte man in unseren Schoß?
Die Welt; unser Kind?
Wo bist du, letzter Mensch,
der sich zum Träumen besinnt?

4.2.14