Eisschollen und Konsorten
Wir driften auf Schollen davon,
unsere Handschellen ziehen uns weiter in den Stollen,
oder wie man auch immer es gerne beschreiben will.
Still.

Hier sitz' ich auf einer Scholle aus Eis,
kreise darauf auf dem Wasser als sei ich eins
mit dem Meer. Meine Augenlider werden so schwer.
Halt!
Stopp, da seh' ich dich,
wie du auf deiner Scholle beinah' zusammenbrichst,
ich will dir helfen, streck die Hand aus und schreie,
doch du hälst die Ohren zu und ich höre dich weinen.
Meine Plattform aus Kälte, sie kippt und bricht
nur ein Stück ab, dabei verschwimmt mir die Sicht.
Salz fällt ins Meer, zurück an seine Quelle,
ich zieh den Arm ein Stück zurück und stelle mich an die Stelle,
an der die Scholle nicht weiterkentern kann.
Das Wasser ist kalt, zerfriert meine Haut,
klaut meine Lebenskraft und sucht Haft
an mir, um mich in die Tiefe zu ziehen,
derweil kann ich dich schon nicht mehr sehen.

29.12.13