Sonntag, 15. Juni 2014
Der Einsamkeit stummstes Gewand
Der Einsamkeit stummstes Gewand,
fing an zu tragen, ich.
Ein Zufall war's, wie ich es fand.
Gut lässt es tragen sich.

Die Fasern blickdicht verwebt
und lässt doch hindurch das Licht.
Der Umhang ist leicht, er schwebt,
zugleich ist er warm, kalt nicht.

Der Einsamkeit stummstes Gewand,
zu tragen, liebe ich.
Es schützt mich, nimmt mich an die Hand,
es flüstert mir leis: “Sprich.”

So spreche ich ungehemmt frei,
dem Winter getrotzt und der Angst,
dass alles mal endet, vorbei:
“Es gibt nichts mehr, vor dem du bangst!”

Der Einsamkeit stummstes Gewand,
schenke die Worte, ich.
Wir ziehen in ein fremdes Land,
wo Mut dem Zittern wich.


15.6.2014