Donnerstag, 3. April 2014
Die Eisvogelbucht
Ein Wanderer, von weit kam er her,
war gereist über Berg und auch Meer,
suchte nach Schutz, einer Unterkunft,
konnte nicht weiter, sprach ihm die Vernunft.

Der Wanderer, er brauchte Ruh,
ihm schauten nur die Vögel zu,
keine Menschenseele, einsam er dort,
kein Dorf in Sicht, am fremden Ort.

Der Wanderer, seine Beine so schwer,
sein Durst brannte, sein Magen war leer,
sah die Sonne sinken, es wurde dunkel.
Doch dort in der Ferne, ein Gefunkel!

Das Meer spielte da mit Lichtesschein,
wog orangenes Silber, so musste es sein.
Vom Anblick, der Wanderer, gänzlich verzückt,
war eiligen Schrittes dem Meere näher gerückt.

Das Meer ertönte in zischendem Schall,
rauschte an den schwarzen Klippenwall.
Und schnell, der Wanderer, trat an den Strand,
Ergötzte sich an dem, was er fand:

Vor ihm lag die Eisvogelbucht.
Dem Wanderer war gelungen die Flucht
aus der Kälte der einbrechenden Nacht,
denn was hier war, hielt über ihn Wacht.

Am Himmelsdom aprikosenfarbene Federwolken
in hellem Farbentanz mit abendlichem Azur,
juwelengleich knisternde Wellenschaumkronen molken
den Schimmer aus der Sonne. Ach könnte er doch nur

ewig hier verharren.

3.4.14